Eine Ukulele im Gepäck

Eine Ukulele im Gepäck

Habt ihr schon einmal Ukulele gespielt? Nein? Das sollte sich schleunigst ändern. Ich selbst habe vor einem Jahr damit begonnen und war überrascht, wie schnell ich doch schon die ersten Lieder begleiten konnte. Das Ukulele spielen kann man auch als Lebenseinstellung verstehen. Ich selbst war jetzt schon auf zwei Ukulele Festivals (Ja, sowas gibt es!) und habe selten so viele entspannte und fröhliche Menschen auf einem Fleck erlebt.

Damit habe ich nun eine fast perfekte Einleitung gefunden, um von der zweiten Hälfte meiner Sommerreise zu erzählen. Nach Amsterdam war nämlich noch lange nicht Schluss. Nach einem kurzen Aufenthalt in Deutschland sollte es nämlich schon bald weitergehen.
Und zwar nach Prag!
Wieder machten wir uns per Bus auf den Weg.

Angekommen in der Tschechischen Hauptstadt machten wir uns schon bald auf den Weg zur Moldau. Vorher hatten wir uns eine ziemlich steile Straße zu unserer Unterkunft heraufgeschleppt, wohlbemerkt voll bepackt mit Rucksäcken und Ukulelen.
Der Weg in die Innenstadt gestaltete sich dann doch deutlich einfacher. Es ging bergab! Vorbei an bunten Häusern und gotischen Kirchen, erreichten wir das Ufer der Moldau und ich staunte nicht schlecht beim Anblick der Karlsbrücke und den nicht zu verachtenden anderen Brücken.
Die historische Innenstadt und das Ufer der Moldau sind wirklich schön und man kann stundenlang umhergehen, auch wirklich schön bei Dunkelheit, wenn alles beleuchtet wird.

Wir entschieden und sehr spontan (wir hatten ihn einfach gesehen) dafür, den Aussichtsturm auf dem Berg Petřín zu besuchen und einmal von oben auf die Stadt zu schauen. Hinauf auf den Berg ging es mit einer Zahnradbahn, die im S-Bahn Ticket mitinbegriffen war. Ein empfehlenswertes Abenteuer. Und auch der Ausblick vom Turm ist wunderschön, gerade, wenn man wie wir am Abend zum Sonnenuntergang dort ist.

Doch eigentlich waren wir ja nur zweitrangig zum Sightseeing nach Prag gefahren. Vor allem waren wir hier, um ein Ukulele Festival in einem Dorf in der Umgebung zu besuchen.
Und so viel kann ich schon mal sagen: Es war super!

Ein Ukulele Festival kann man sich in etwa so vorstellen: Ganz viele Menschen mit Ukulelen musizieren mehrere Tage lang miteinander, lauschen tollen Konzerten, tauschen Tricks aus und kaufen evtl. auch ein neues Instrument.
Ich hatte mich auch zu einem Workshop angemeldet, in dem ich viel über Techniken und freies Spielen mit der Ukulele gelernt haben.
Und wenn man mal auf einem Ukulele Festival war, dann ist es sehr wahrscheinlich, dass man bei einem nächsten Festival schon bekannte Gesichter wiedersieht.

Die Tage vergingen viel zu schnell. In einem Moment lauschte ich noch fasziniert einem Konzert und im nächsten Moment saß ich schon wieder im Bus, auf dem Rückweg nach Deutschland.

Es gab in den Tagen eine Situation mit meiner MS, die hängen geblieben ist.
Ich saß glücklich im Schatten auf einer Bank, hielt die Ukulele in der Hand und hörte einer jungen Frau auf der Bühne zu, die wunderbar spielte und sang. Doch leider wurde ich abgelenkt. Denn meine eine Hand war plötzlich taub. Komplett taub. Die Finger, der Handballen und die Flächen. Taub.
Ich denke es lag an der Hitze an diesem Tag. Denn das taube Gefühl verschwand nach einiger Zeit wieder vollständig. Wahrscheinlich das sogenannte Uthoff-Phänomen.
Ein bisschen beunruhigend war die Situation aber schon. Ich hatte mich vor meinem inneren Auge schon in einem fremden Krankhaus am Kortison-Tropf hängen sehen.

Die letzten Wochen meiner Auszeit verbrachte ich damit einige Freunde zu besuchen, die in ganz Deutschland verstreut wohnen. Leider habe ich da lange nicht alle Leute besuchen können, die ich gerne mal wiedergesehen hätte. Aber was nicht ist, kann ja noch werden. Bald hoffentlich!

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