Schönwetter-Regenwolken

Schönwetter-Regenwolken

Meine MS ist – zum Glück – noch relativ unsichtbar für Andere.
Das ist das Gute daran.
Das ist das Schlechte daran.
Keiner sieht den Schwindel, die Kreislaufprobleme, die tauben Gefühle in den Armen, dem Oberkörper und den Händen.
Manchmal sieht jemand das Zittern in den Händen. Bemerkt den unsicheren Gang auf den Beinen, die mich plötzlich nicht mehr geradeaus tragen wollen. Oder wundert sich über das viele Blinzeln, wenn mein Blick plötzlich verschwimmt und auch keine Brille helfen kann.

Ich selbst bin immer noch sehr unsicher, wenn es darum geht die Ruhe und die Pausen einzufordern, die ich brauche. Ohne die ich aber ganz oft meinen Alltag bestreite, nur um Abends auf dem Bett zu sitzen und mal wieder festzustellen, dass der Körper das nicht mehr wirklich mitmacht.
Aber – und das ist mir in vielen Gesprächen mit anderen MS’lern aufgefallen – es ist halt immer noch häufig so, dass

„Menschen mit chronischen Krankheiten [ ] oft beschuldigt [werden] nur so zu tun als sein sie krank, während sie tatsächlich viel öfter so tun, als würde es ihnen gut gehen.“

@Fieswurz (Twitter.com)
Picture by Pixabay (pexels.com)

Ja! Dieses Zitat würde ich sofort so unterschreiben.
Daher rührt vermutlich auch oft mein Verhalten. Ich möchte mich beweisen und nicht schwach wirken. Genau wie alle Anderen um mich herum.
Ich kann es nur immer wieder wiederholen: Ich bin fast froh Multiple Skleorse bekommen zu haben. Dadurch bin ich viel rücksichtsvoller, bedachter und reflektierter geworden.
Ich lerne gerade die kleinen Dinge zu lieben und zu genießen. Am Strand zu stehen, dabei den Wellen zu lauschen oder einfach aus dem Fenster zu schauen und die Wolken zu beobachten.

In meinen zwei Jahren mit der chronischen Krankheit MS habe ich viele neue Leute kennengelernt. Viele wundervolle, tolle – und leider auch von der MS betroffene – Menschen.
Einige davon kenne ich persönlich, andere nur indirekt über das Internet.
Und diese Menschen haben mich immer wieder darin bestärkt immer weiter zu machen, die Dinge zu machen, die ich machen möchte!
Zu studieren, zu arbeiten, zu reisen und zu genießen.
Denn diese Menschen machen das auch genau SO!

Auch wenn ich manchmal kopfschüttelnd auf meine Hände schaue, eine Tablette gegen die Schmerzen nehmen muss, oder mal wieder das Gleichgewicht verliere.
Mich frage, ob das noch MS ist oder ich doch einfach alt werde??!!
Ich bin tapfer! (Danke Frau Z.)
TSCHAKKA!

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