Zum Thema Corona-Virus

Zum Thema Corona-Virus

„Es gibt bisher aus Asien und Europa nur wenige Einzelfallberichte zu MS-Erkrankten, die von einer Corona-Infektion betroffen sind. Aus diesen kann man keine allgemeinen Rückschlüsse auf einen besonderen Verlauf bei MS-Erkrankten ziehen.“
[ https://www.dmsg.de/multiple-sklerose-news/ms-therapien/empfehlungen-fuer-multiple-sklerose-erkrankte-zum-thema-corona-virus/
Stand: 15.04.2020]

Es ist im Moment überall das Thema Nr. 1. Das Corona-Virus ist in aller Munde, jeder spricht darüber und jeder hat ständig neue Informationen dazu gelesen oder gehört. Ich denke, dass allgemein schon genug zu dem Thema gesagt wurde und möchte hier nur kurz meine Situation als MS-Betroffene darstellen.
In letzter Zeit bekomme ich immer wieder die gleiche Frage gestellt:

„Und wie ist das bei dir?“

Ja…wie ist das denn eigentlich bei mir? Natürlich habe ich ziemlich zum Anfang der ganzen Geschichte bei meiner Neuropraxis angerufen und mich erkundigt. Ich arbeite im Moment bei meinem Job mit viel Menschenkontakt und war dementsprechend besorgt. Schließlich handelt es sich bei meinem Medikament um eine Immuntherapie.
Doch laut meines Neurologen kann ich normal weiter arbeiten und soll mich nur wie alle anderen auch an die allgemeinen Hygienemaßnahmen halten.
So weit, so gut.
Jetzt bekam ich allerdings einen Anruf meiner Neuropraxis, bei dem mir mitgeteilt wurde, dass meine nächste Therapie, die im Mai stattgefunden hätte, nicht stattfinden kann, auf Grund neuer Bestimmungen.

Dieses Medikament bekomme ich alle sechs Monate über eine Infusion verabreicht und zum Ende eines Zyklus ist es bisher immer so gewesen, dass ich auch gemerkt habe, dass es mal wieder Zeit wird eine neue Dosis zu bekommen.
Auch dieses Mal merke ich seit einiger Zeit das Nachlassen der Wirkung: Mein Kribbeln in den Armen und Beinen ist wieder schlimmer geworden, bzw. überhaupt erst wieder aufgetreten und verwandelt sich abends oft in Schmerzen. Diese Schmerzen kann man sich ein wenig so vorstellen wie Wachstumsschmerzen, die wahrscheinlich jeder als Kind mal hatte.
Besonders schlimm treten diese Symptome nach körperlicher Betätigung und bei warmen Temperaturen auf.

„Sogenannte depletierende Immuntherapien (Ocrelizumab/Ocrevus, off-label Rituximab/Mabthera, Cladribin/Mavenclad, Alemtuzumab/Lemtrada, Mitoxantron): Diese Therapien erhöhen das Infektionsrisiko insbesondere unmittelbar nach der Infusionsbehandlung. Da es sich bei Ocrelizumab und Rituximab um Intervalltherapien handelt, ist auch eine Verlängerung des Intervalls individuell zu diskutieren, ohne dass die Gefahr einer Aktivierung der MS besteht [2]. „
[https://www.dmsg.de/multiple-sklerose-news/ms-therapien/empfehlungen-fuer-multiple-sklerose-erkrankte-zum-thema-corona-virus/
Stand: 15.04.2020]

Dieses erhöhte Infektionsrisiko wird vermutlich der Grund sein, warum mein Neurologe den Termin der Infusion abgesagt hat. Grundsätzlich ist diese Entscheidung vermutlich gut, doch ich sehe vor allem Mich und meine MS-Symptome dabei und möchte ungern noch mehr Zeit verstreichen lassen, bis ich die nächste Dosis bekomme. Ich habe bald noch einen Termin bei meinem Neurologen und hoffe, dass dort alles geklärt werden kann.

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Die DMSG veröffentlicht vierteljährlich die MS-Zeitschrift „aktiv!“ und dazu noch eine Mitgliederzeitung: „WIR Niedersachsen“.
Tatsächlich wurde ich nun gefragt, ob ich nicht einen kleinen Beitrag für die Mitgliederzeitung schreiben möchte. Einen Beitrag, in dem ich erzähle, was sich für mich durch die Corona-Situation geändert hat und wie sich mein Alltag jetzt gestaltet.
Wenn der Text fertig ist, werde ich ihn auch hier zum lesen einstellen.

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Bleibt alle gesund! 🙂

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