Welt-MS-Tag 2020

Welt-MS-Tag 2020

Auch in diesem Jahr findet am 30. Mai der Welt-MS-Tag statt. Dieses Jahr ohne öffentliche Veranstaltungen oder Infostände in den Städten. Dafür mit vielen Online-Veranstaltungen.

Das Motto dieses Jahr lautet:

Miteinander Stark – Stärker als Multiple Sklerose

https://www.dmsg.de/welt-ms-tag/

In Verbindung bleiben – das ist das wichtigste in dieser Zeit. Durch das Corona-Virus ist ein Zusammentreffen in den Selbsthilfegruppen oder zu Seminaren unmöglich geworden. Allerdings ist das kein Grund Trübsal zu blasen. Vieles wird nun online angeboten, man „trifft“ sich bei sogenannten Webinaren, schaltet sich zu Videokonferenzen zusammen oder telefoniert mit den Anderen.

Ich selbst durfte dieses Jahr einen ganz besonderen Beitrag zum Welt-MS-Tag leisten: ich wurde, zusammen mit einer weiteren Frau aus meiner Selbsthilfegruppe, gefragt, ob ich nicht Lust hätte, mich für ein kleines Interview mit der regionalen Zeitung zur Verfügung zu stellen. Für mich war es eine ganz neue Erfahrung zu diesem Interview zu gehen, mich fotografieren zu lassen und von mir zu erzählen und Fragen zu beantworten. Ich war tierisch aufgeregt und auch etwas nervös. Doch die Redakteurin war super nett und das Gespräch verlief gut. Auch meiner Mitstreiterin gefiel es und wir hatten schöne 1,5 Stunden zusammen.

Für mich ist es wichtig, einen Beitrag zu leisten, damit die Krankheit an Bekanntheit gewinnt und die Menschen verstehen, dass es Krankheiten gibt, die lange Zeit unsichtbar sein können. Damit der Umgang damit einfach besser wird. Sätze wie: „Aber du siehst doch gar nicht krank aus.“ sind leider immer noch oft die Antwort darauf, wenn man von seiner Diagnose erzählt und auch eventuell auch von seinen Einschränkungen berichtet. Wenn dort mehr Verständnis geschaffen werden kann, fällt bei vielen Betroffenen schon eine Menge Druck ab.

Mich hat die Diagnose MS zu einer Zeit getroffen, als ich meine Ausbildung zur chemisch-technischen Assistentin gerade fertig hatte und auf der Suche nach dem passenden Arbeitgeber war, als sich mein erster CTA-Arbeitsplatz als nicht so passend herausstellte. Es war wie eine Stoptaste, die mein Leben kurz stoppte und dann viel langsamer wieder anschob.
Mir wurde schnell klar, dass ich meinen erlernten Beruf auf lange Sicht nicht so ausführen kann, wie ich es gerne möchte. Durch einen Schub ist meine Feinmotorik leider etwas auf der Strecke geblieben und ein immer wiederkehrendes Zittern der Hände ist zurück geblieben.

Doch die Diagnose hat mich umdenken lassen. Ich habe viele neue Leute kennengelernt, bin einer MS-Selbsthilfegruppe beigetreten und engagiere mich jetzt gerne dort.
Umso naheliegender ist es jetzt, dass ich mich für ein Sozialpädagogik-Studium beworben habe und hoffentlich im Herbst damit starten kann.
Mein eigentlicher Plan ist vielleicht ins Wanken gekommen, aber dafür hat sich ein neuer, mindestens genauso toller Weg vor mir ausgebreitet. Und diesen Weg werde ich jetzt so gut es geht gehen – jetzt erst recht!

https://www.dmsg.de/dokumentearchiv/processed/7/4/csm_Motiv_Kampagnenseite_c97ec6c594.jpg

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